Was Sie mit Low Code erreichen können: Überblick und Beispiele

Die Attraktivität von Low Code auf den Punkt gebracht: Ohne tiefgehendes Programmierwissen können Einzelne und Teams professionelle Software erstellen. Der übliche Aufwand, unzählige Zeilen an Code zu schreiben, entfällt. Wir zeigen Ihnen, wie eine Low-Code-Plattform Ihr Businessleben leichter macht.

Die Low-Code-Entwicklung spielt auch im DACH-Raum eine immer größere Rolle. Kein Wunder: Wer will noch monatelang oder sogar über ein Jahr auf die Erstellung von Anwendungen warten, wenn sie in deutlich kürzerer Zeit an den Start gebracht werden können? Und die verkürzte Time-to-use / Time-to-market ist nur ein Vorteil. Doch ordnen wir Low Code erstmal ein!

Unser Low-Code-Guide mit Use Case (PDF, 10 Seiten)

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Zeichnung von Geräten in mehreren Größen

12. Februar 2021 - 5 Minuten Lesezeit

Was ist Low Code?

Der Begriff Low Code beschreibt einen Ansatz in der Software-Entwicklung. Dabei werden die Bausteine einer Applikation visuell mit vorgefertigten Elementen zusammengestellt. Der eigentliche Code, der für die Ausführung der kompletten Software / Applikation notwendig ist, wird dann im Hintergrund durch eine Low-Code-Plattform erzeugt. Per Software-Deployment wird die Applikation in einer Public oder Private Cloud Umgebung zur Verfügung gestellt.

Das Motto lautet „wenig Code“ und wird genauso umgesetzt: Das hoch spezialisierte Programmieren entfällt. Es sind also i.d.R. keine Syntax, Befehlsbildungen und Kommentierungen mehr nötig. 

Das reduziert die Komplexität von Software-Development deutlich. Wo gestern noch ein teures Developer-Team Unmengen an Code produzierte, kann heute schon eine Person mit grundlegendem IT-Sachverstand reichen, der sich in kurzer Zeit in die Materie einarbeitet. Diese Person kann das Datenmodell, die Betriebslogik und sogar die Benutzeroberfläche mit visuellen Design-Werkzeugen umsetzen. 

Die Erstinvestitionen für das Systemsetup und das Training sind vergleichsweise gering.

Zeichnung einer Frau mit Laptop

Low-Code-Ansatz: Woher kommts?

Der Low-Code-Ansatz ist die logische Weiterentwicklung des Rapid Application Development (RAD). Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser noch an Studium und Ausbildung, wo er erste Programme mit Delphi oder Visual Basic umsetzte. Auf einer Benutzeroberfläche wurden die einzelnen Programmelemente logisch zusammengeführt. Diese Art der Visualisierung machte den Zugang zum Verständnis von Software-Entwicklung deutlich leichter. Programmier-Anfänger konnten nützliche und/oder witzige Applikationen bauen.

Voraussetzungen für Low Code Development
Grundsätzlich kann jeder mit IT-Verständnis Low-Code-Anwendungen erstellen.

Citizen Developer

Der Begriff schwappt allmählich in den deutschsprachigen Raum. Er beschreibt Mitarbeiter von Fachabteilungen, die sich in das Software-Development einbringen. Wo vorher nur kryptischer Code zu sehen war, können sie nun ihre Bedarfssoftware mit einfachsten Mitteln selbst zusammenklicken. Oder die professionellen Entwickler im Austausch auf Augenhöhe unterstützen. Was sie auf dem Bildschirm sehen, verstehen sie jetzt.

Professionelle Entwickler

Professionelle Entwickler aus einer Unternehmens-IT-Abteilung können Ihren Output mit Low-Code-Plattformen enorm steigern. Ihre Aufgabe ist es, Probleme zu lösen und andere zur effizienten Arbeit zu befähigen. Eine Low-Code-Umgebung bietet solchen professionellen Entwicklern genau die richtigen Werkzeuge. Sie können die grundlegenden Arbeiten deutlich schneller erledigen und spezielle Anforderungen mit Code ergänzen und erleben Data Handling endlich komfortabel. Sie können ohne große Sonder-Entwicklungsbudgets in kürzester Zeit kleine Software-Tools und Wunschanpassungen bereitstellen. 

Erfahren Sie mehr über die Kettufy Low-Code-Plattform

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Unterschied Low Code Development versus konventionelle Software-Entwicklung:
Ein konkretes Beispiel

Um den Unterschied von Low Code zu konventionellem Entwickeln zu veranschaulichen, wollen wir uns ein Beispiel anschauen.

Beispiel: Unter einer Datentabelle soll ein Button ein Fenster öffnen. In dem Fenster befindet sich ein Auswahlmenü mit der Möglichkeit der Mehrfachauswahl. Je nach Art der Auswahl kann ein Datensatz als PDF exportiert werden. Das darf der Nutzer nur, wenn er am System anmeldet ist – also über einen Nutzeraccount verfügt. (Noch mehr Beispiele gibt es hier: Konkrete Low-Code-Beispiele für Anwendungen und Tools)

Nachdem ein Entwicklungsteam den Auftrag erhalten hat, plant es das Datenmodell und die Umsetzung der Funktionalitäten der künftigen Software. Unabhängig davon, ob nun mittels Scrum-Methode agile Software-Entwicklung gelebt wird: Im Anschluss wird entweder konventionell entwickelt oder per Low Code.

Zeichnung eines Raketenstarts

Unser Beispiel mit konventioneller Software-Entwicklung

Nun muss das Programmierteam jede Funktionalität davon selbst coden. Die Arbeit in der Integrierten Entwicklungsumgebung (IDE) beginnt. 

Und das dauert. Selbst, wenn bereits einige Komponenten vorliegen, auf die man zurückgreifen kann – z.B. eine ausgelagerte PDF-Lösung: Die Art und Weise, wie die Komponenten miteinander zusammenarbeiten, entsteht erst per Code. Und ein Benutzersystem mit Login-Schranke im Hintergrund muss auch erst erschaffen werden.

Unser Beispiel mit Low-Code-Entwicklung

Wenn Sie allerdings mit einer Low-Code-Entwicklungsplattform unser Beispiel von oben umsetzen, finden Sie nicht nur die benötigten Komponenten bereits vor. Auch die Interaktionsmöglichkeiten können Sie einfach aufrufen. Sie kombinieren, in der Regel per Drag-and-drop, wo welche Komponente in eine andere greift. Welche Aktion wann ausgeführt wird. 

Übrigens: Benutzermanagement bringen „Low Code Platforms“ ab Werk mit. Somit können von Anfang an Bereiche geschaffen werden, die nur per Login zu erreichen sind. Weitere Funktionalitäten finden Sie unter dem Menüpunkt Features.

Unser Beispiel mit dem PDF-Export ist via Low-Code also ohne jeden Programmieraufwand realisierbar!

Mehr konkrete Einsatzmöglichkeiten von Low-Code finden Sie bei unseren Testimonials.

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Welche Vorteile hat Low-Code-Development?

Wir erkennen die Vorteile, indem wir uns die Hindernisse durch konventionelles Software-Development ansehen. Was sind die Gründe, weshalb Unternehmen mit einer bestehenden Software-Lösung nicht mehr zurechtkommen?

Gründe, eine bestehende Software aufzugeben

  • Die Weiterentwicklung dauert zu lange.
  • Die Weiterentwicklung ist zu teuer.
  • Die Instandhaltung ist aufwendig und teuer.
  • Die Software ist starr und bildet nicht mehr den Stand der aktuellen Arbeitsprozesse / Bedürfnisse ab.
  • Es fehlen wichtige Schnittstellen.
  • Die Lösung entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen oder ist sogar nachweislich anfällig für bestimmte Bedrohungen.
  • Es gibt niemanden mehr, der den Code wirklich kennt und versteht.

Vergleich konventionell entwickelte Software vs. Low-Code-Plattform

Pain durch ungenügende Bestandssoftware Vorteile einer Low-Code-Plattform Anwendungsbeispiel
Die Weiterentwicklung dauert zu lange. Sie können Anpassungen an Ihrer Software selbst vornehmen. Sie müssen auf niemanden warten und können auf externe Entwicklungsteams verzichten. Sie benötigen in Ihrer Web Application drei neue Charts mit Downloadfunktion. Das können Sie inhouse umsetzen und in kürzester Zeit einsatzfähig haben.
Die Weiterentwicklung ist zu teuer. Da sie auf externe Software-Entwickler verzichten können, reduzieren sich die Kosten teils dramatisch - vor allem bei der Implementierung neuer Funktionalitäten. Sie wollen Ihre Process Automation anpassen und benötigen ein paar neue Schritte und Features. Anstatt das coden zu lassen, kann es per Low Code nachvollziehbar und genau nach Bedarf „selbstgebaut“ werden.
Die Instandhaltung ist aufwendig und teuer. Erstens können sie bei Low-Code bei allen Daten und Komponenten selbst Hand anlegen und haben dabei Ihren Anbieter immer „griffbereit“. Zweitens wird eine Low-Code-Plattform regelmäßig gepflegt und mit Updates versorgt. Ihre Web Application wird von immer mehr Nutzern eingesetzt und braucht mehr Power. Anstatt manuell lokale Server zu erweitern, können mehr Ressourcen komfortabel beim Plattform-Anbieter bestellt werden. Dieser kümmert sich auch darum, dass die Basis Ihrer Web Application – die Low-Code-Plattform – technisch auf dem aktuellen Stand ist.
Die Software ist starr und bildet nicht mehr den Stand der aktuellen Arbeitsprozesse / Bedürfnisse ab. Die Low-Code-Plattform ermöglicht es Ihnen, beinahe jeden Aspekt Ihrer Web Application selbst zu verändern. Sie wollen in Ihrer Software Buttons verschieben, ganze Funktionalitäten umstrukturieren und den Work Flow anpassen. Solche Änderungen können Sie jederzeit im Backend Ihrer Low-Code-Plattform vornehmen, ohne Coding.
Es fehlen wichtige Schnittstellen. Eine gute Low-Code-Plattform bietet Schnittstellen via API und komfortablen Datenimport an. Ihr bestehendes CRM wollen Sie weiternutzen, Daten daraus aber auf bestimmte Art und Weise weiterverarbeiten. Mit der Verbindung zwischen CRM und Ihrer Low-Code-Plattform ist das möglich, indem Sie die Daten abgreifen und Data Handling in der Low-Code-Plattform betreiben.
Die Lösung entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsanforderungen oder ist sogar nachweislich anfällig für bestimmte Bedrohungen. Eine Low-Code-Plattform bietet i.d.R. ab Werk ein starkes Sicherheitskonzept. Sie setzt auf aktuelle Frameworks und es ist in ihrem ureigenen Interesse, für Ihre Nutzer eine sichere Umgebung anzubieten. Ihre Software basiert auf den Low-Code-Komponenten. Diese werden regelmäßig gepflegt.
Es gibt niemanden mehr, der den Code wirklich kennt und versteht. Ihre Web Application wird Ihnen nicht als Code angezeigt, sondern in Form gut steuerbarer Komponenten. Sie benötigen für das Verständnis keine Programmier-Expertise. Sie finden Ihre Web Application wohlorganisiert vor, z.B. in Form von Tabellen, Auslösern, Aktionen. Sie organisieren Komponenten und Abläufe visuell so, dass es Ihrem Bedarf entspricht. Sie können alles verstehen und müssen i.d.R. keinen Code lesen. Darüber hinaus haben Sie als Kunde immer einen Ansprechpartner.

Genau nach Bedarf und mit Feedback:
Wie sich Ihre Fachabteilungen ins Development einbringen können

Wir kennen Fälle, wo deutsche Unternehmen die nächsten Entwicklungsschritte für Ihre Software per Excel-Tabelle in andere Länder geschickt haben. Es dauerte erstmal, bis klar wurde, was genau gebraucht wurde. Die Implementierung dauerte lang. Noch länger die Finalisierung: Alle Kontroll- und Verbesserungsschleifen mussten abgeschlossen werden. 

Das komplette Gegenteil können Sie im Alltag mit Low-Code-Development erfahren. Sie haben einen oder mehrere IT-Verständige (nicht zwingend: Developer) im Unternehmen, die Änderungswünsche agil und inhouse umsetzen können. Dabei können Sie während des kurzen Prozesses immer wieder mit den Fachabteilungen in Kontakt treten: Ist es das, was ihr braucht? Passt das so? 

Zusammenarbeit und schnelles Deployment

Jeder Zwischenstand kann ohne großen Aufwand deployt und im „real life“ getestet werden.  Das ist nicht nur eine Riesen-Zeitersparnis, sondern führt auch zu positiven Synergie-Effekten zwischen dem Entwicklungsteam und den Mitarbeitern aus den Fachbereichen. Eine ganz neue effiziente Zusammenarbeit kann sich etablieren. 

Holen Sie das Beste aus Ihrem Team heraus: Realisieren Sie Ihre Low-Code-Anwendungen in kürzester Zeit mit den Features einer Low-Code-Plattform!

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Basis-Qualitäten im Low-Code-Development

Bei der Bewertung von Software-Qualität werden 4 Kriterien herangezogen - sowohl bei normalem Software-Development als auch bei Low-Code-Development.

Korrektheit
Die entwickelten Befehlsabfolgen der Plattform sind korrekt und fehlerfrei ausführbar.

Robustheit
Das System reagiert sinnvoll auf Fehler, präsentiert z.B. eine Fehlermeldung, die hilfreich ist, und stürzt dabei nicht komplett ab.

Performance
Laufzeiten und Ressourceneinsatz stehen hier im Mittelpunkt. In der Regel wird viel Wert darauf gelegt, um per Low-Code-Development alle möglichen Software-Anforderungen abbilden zu können.

Wartbarkeit
Guter Quellcode besitzt zu guter Letzt auch eine einfache Fehlerbehebung. Wenn sauber gearbeitet wurde, können im Anschluss auftretende Fehler präzise und schnell aus dem System entfernt werden.

Beispiele für Low-Code-Anwendungen

  • Webportale
     
  • Webbasierte Anwendungen (SaaS-Applikationen), öffentlich oder für einen eingeschränkten Nutzerkreis
     
  • Kundenportale mit vielfältigen Funktionalitäten, z.B. abhängig von Nutzerrollen oder Lizenzen
     
  • Datahandling in Unternehmen inkl. visueller Auswertung und Export
     
  • Digitale Abbildung von Workflows (Interne, alltägliche Arbeitssoftware; digitale Transformation)
     
  • Software zum strukturierten Erfassen von Informationen (auch auf Tablets unterwegs)

Konkrete, bereits umgesetzte Beispiele finden Sie bei unseren Testimonials.

Illustration einer Frau und eines Kalenders

Unterschied: Low Code versus No Code

Die Möglichkeiten mit Low Code sind unbeschränkt. Auf einer Low-Code-Plattform können Sie Code erstellen, wenn eine hochspezialisierte Lösung gebraucht wird. 

Das ist die Stärke im Unterschied zu No-Code-Plattformen. No-Code-Lösungen können schon dem Begriff nach keine Lösung für alles bieten. Es ist de facto unmöglich, alle denkbaren Einsatzmöglichkeiten und kleinsten Feinheiten in der Software-Entwicklung schon vorzubereiten. Denn der Mensch hat immer neue Ideen - und die lassen manchmal nicht mit den Schablonen realisieren, die gerade vorhanden sind. 

Eine No-Code-Plattform rennt stets dem Erfindungsgeist des Menschen hinterher. Ein Low-Code-Tool lässt eine Hintertür offen, die jedes Software-Projekt realisierbar macht. Spezifische Anforderungen sind kein Problem.

Low-Code-Plattform und Datenschutz in Deutschland / der EU

Für Unternehmen in Deutschland gelten Nutzerdaten als besonders sensibel. Die Einhaltung der DSGVO sollte hier also ein wichtiges Kriterium bei der Wahl der Low-Code-Plattform sein. Anbieter, die Ihre Plattformen über außereuropäische IT anbieten, garantieren nicht die Einhaltung der DSGVO / GDPR (Verordnung (EU) 2016/679).

Kettufy ist DSGVO-konform.

Illustration eines Mannes, der mit einem mobilen Gerät interagiert
Illustration eines Mannes sitzt auf einem Schreibtisch mit Laptop

Fazit

Unterm Strich ist Low Code für jeden interessant, der heutzutage eine professionelle Applikation an den Start bringen will. Ob für die geschlossene Inhouse-Nutzung im Unternehmen, als weltweit erreichbare Web-Plattform oder auch nur zur digitalen Abbildung eines bestimmten Unternehmensprozesses: Low Code macht das Entwickeln einfacher, billiger und schneller.

Sie müssen kein Entwickler sein um durchzustarten

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bhp